WWOOFing – eine Alternative zu Work & Travel?

Durch Australien reisen
WWOOFing statt Work & Travel? Viele Leute begraben den Traum vom zeitweisen Arbeiten in Australien, weil sie denken, dass sie mit über 30 keine Chancen darauf haben. Was viele nicht wissen: Auch wenn man kein Working Holliday Visum oder eine andere Arbeitserlaubnis besitzt, kann man als WWOOFer auf einer australischen Farm arbeiten und so Land und Leute einiges intensiver kennenlernen als in einem normalen Urlaub. Ein Touristenvisum reicht dafür vollkommen aus.

Mit einem Touristenvisum in Australien arbeiten? Das geht mit WWOOFing. Auch für Leute, die aufgrund Ihres Alters keinen Zugang mehr zu einem Working Holiday Visum haben, oder die nicht gleich für mehrere Monate nach Australien wollen, stellt dieses Programm eine interessante Möglichkeit dar. Ein australisches Touristenvisum reicht dafür völlig aus, denn WWOOFing bedeutet Mithilfe gegen Kost und Logis.

Was ist WWOOF?

WWOOF steht für Willing Workers on Organic Farms. Es handelt sich dabei um eine Organisation, deren Zweck es ist Farmen mit freiwilligen Helfern aus aller Welt zusammenzubringen. WWOOF-Organisationen gibt es mittlerweile in zahlreichen Ländern, unter anderem auch in Australien. Das Ziel dieser Organisation ist es, Farmer und freiwillige Helfer unterschiedlichster Nationen zusammenzubringen und so den internationalen Austausch zu fördern und verschiedene Arten von Kulturen und Lebensweisen einander näherzubringen.

Australienweit gibt es mittlerweile über 1.400 registrierte Farmen, die sog. WWOOF Hosts, die an diesem Programm teilnehmen. Die Palette reicht von großen Betrieben mit Ackerbau, Viehzucht und Tierhaltung oder Obst- und Gemüseanbau über landwirtschaftliche Familienbetriebe oder Privatpersonen mit kleinen Gemüsegärten.

Warum WWOOFing?

WWOOFing heißt arbeiten und mithelfen gegen Unterkunft und Verpflegung. Das macht auch einen längeren Australien Aufenthalt deutlich erschwinglicher, da gegen ein paar Stunden Mithilfe die Kosten für Unterkunft und Verpflegung komplett entfallen. Außerdem lernt man durch die Unterbringung mit Familienanschluss gleichzeitig Land und Leute ganz anders und viel intensiver kennen als bei einem gewöhnlichen Urlaub. Zudem kann man bei einem Aufenthalt auf einer Farm viel Neues und Interessantes lernen und hat die Möglichkeit draußen in der Natur zu arbeiten.

Wie viel muss ich als WWOOFer arbeiten?

Es gibt hier keine festen Vorschriften zu Arbeitszeitregelungen und Standards. Die Empfehlung der WWOOF Organisation liegt bei 4-6 Stunden Mithilfe täglich über 5 Tage die Woche. Im Ausgleich dafür erhält man freie Verpflegung, bestehend aus Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Getränken, sowie die Unterkunft gestellt. Die genauen Arbeitszeiten und Angebote werden allerdings von den Hosts festgelegt und können variieren. Dies wird im Vorfeld abgesprochen und vereinbart. Alles geschieht auf freiwilliger Basis.

Wie ist die Unterbringung?

Auch zur Unterbringung gibt es keine fest definierten Standards und Vorschriften von WWOOF Australia. Je nach Farm gibt es die unterschiedlichsten Arten von Unterkünften.

Viele Farmen bieten Gästezimmer im Wohnhaus an, andere haben eigene Arbeiterwohnungen, die meist etwas entfernt vom Wohnhaus der Gastfamilie liegen. Manche bieten auch die Unterbringung in einem Wohnwagen oder einer anderen Campingunterkunft an. Die Details sollten in jedem Fall im Vorfeld besprochen und geklärt werden.

Wie finde ich WWOOF Hosts?

Um am WWOOFing teilnehmen zu können, muss man zuallererst volljährig sein. Weitere Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft bei WWOOF Australia. Gegen Zahlung einer 6- oder 12-monatigen Gebühr (Jahresmitgliedschaft liegt bei ca. 70 Australischen Dollar) erhält man Zugang zur Datenbank mit 1.400 WWOOF Hosts, den registrierten Gastfarmen in Australien.  Man hat die Möglichkeit diese Betriebe nach Größe, Bewirtschaftungsweise, Arbeits- und Mithilfemöglichkeit, Art der Unterbringung sowie Anzahl der Familienmitglieder zu sortieren.

So kann man sich dann entweder selbst aktiv bei Gastfarmen bewerben oder ein Profil anlegen, um so von potentiellen Hosts gefunden und eingeladen zu werden. Die Website bietet unterschiedliche Tools, wie zum Beispiel einen Verfügbarkeitskalender, ein Info-Forum, einen Nachrichtendienst und vieles mehr.

Worauf sollte man achten?

WWOOFing basiert auf einer freiwilligen Vereinbarung zwischen der Gastfamilie und dem Helfer. Das bedeutet, es werden keinerlei Verträge oder Vereinbarungen geschlossen und man hat somit jederzeit die Möglichkeit seine Tätigkeit zu beenden. Damit der Aufenthalt aber möglichst reibungslos und ohne unangenehme Überraschungen vonstatten geht, sollte man einige Dinge beachten.

Im Vorfeld sollten das Organisatorische mit dem WWOOFing Host geklärt werden, wie zum Beispiel:

  • Welche Arbeitszeiten werden vorausgesetzt?
  • Welche Art von Arbeit wird vom einem erwartet und ist man überhaupt in der Lage diese auszuführen ?
  • Welche Art der Unterkunft wird geboten?
  • Im Falle von speziellen Essenswünschen: Welche Art der Verpflegung wird angeboten?

Außerdem sollte man sich erkundigen in welchem Teil Australiens die Farm liegt und wie genau man diese erreichen kann. Denn manche Farmen liegen sehr abgeschieden im Outback. Will man seine freien Tage dazu nutzen die Umgebung zu erkunden, kann das aufgrund langer Fahrtzeiten problematisch sein.

Wenn man unsicher bei der Wahl der Gastfamilie ist, kann es manchmal auch ratsam sein sich zu erkundigen, ob die Gastfamilie schon Erfahrung mit WWOOFern hatte und wie viele Personen auf der Farm mitarbeiten um die Situation etwas besser einschätzen zu können.

Zudem sollte man auf einen ausreichenden Versicherungsschutz für die Dauer des Aufenthaltes achten. Über WWOOF Australia ist man für den Aufenthalt auf der Gastfarm gegen Unfälle versichert (bis zu 10.000 AUD). Diese Versicherung ist in der Mitgliedsgebühr enthalten. Zusätzlich sollte eine eigene Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden.

Welche Visumsvoraussetzung gibt es?

Die Voraussetzungen variieren je nach Visum. Die gängigsten australischen Visa für WWOOFing sind Folgende:

Während ein Working Holiday Visum für WWOOFing Interessierte sehr unkompliziert ist (Arbeitserlaubnis für bis zu 6 Monate für einen Arbeitgeber), gibt es mit einem Touristenvisum (eVisitor und Visitor Visum) Einiges mehr zu beachten.

Mit einem Touristenvisum ist ein Aufenthalt in Australien von bis zu 3 Monaten möglich, allerdings beinhaltet es keinerlei Arbeitserlaubnis. Um also keine Probleme mit dem Department of Home Affairs zu riskieren, muss darauf geachtet werden, dass der Urlaub der übergeordnete Reisezweck ist und die Mithilfe auf der Farm lediglich eine untergeordnete Rolle einnimmt sowie auf vollkommen freiwilliger Basis (ohne Bezahlung) stattfindet.

Man sollte deshalb seine Gastfarm mit Bedacht wählen. Insbesondere kleine familiengeführte Farmen, die die Unterbringung mit Familienanschluss anbieten, sind hier zu bevorzugen. Größere Farmen, die regelmäßig mehrere WWOOFer beschäftigen, könnten hier eher problematisch sein, da hier unterstellt werden könnte, dass durch WWOOFer wohlmöglich bezahlte australische Arbeitskräfte eingespart werden und es sich um keine reine Freiwilligenarbeit handelt.

Fazit

WWOOFing ist definitiv eine interessante Möglichkeit für alle, die Australien und seine Bewohner besser kennenlernen und intensiv erleben wollen. Gerade als Inhaber eines Touristenvisums sollte man allerdings darauf achten, dass man die Grenze zwischen freiwilliger Mithilfe gegen Kost und Logis und bezahlter Arbeit nicht überschreitet. Ob Rinderfarm im Outback, Ackerbaubetrieb in Western Australia oder Winzer im Yarra Valley, als WWOOFer kann man in das australische Landleben nicht nur hineinschnuppern, sondern es auch hautnah erleben.

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