DAMA – Neue Visachancen für internationale Bewerber

Straße in Australien mit Schildern als Warnung vor Kängurus, Wombats und Kamelen für die nächsten 92 km
Viel hört man und liest man derzeit über die neuen DAMA Agreements für bestimmte Regionen in Australien, denn sie eröffnen endlich ganz neue und ungeahnte Chancen für Auswanderer nach Australien. Aber wofür steht denn DAMA eigentlich, was genau hat es damit auf sich und was bedeutet das für den einzelnen Antragsteller? Wir erklären was dahinter steckt.

DAMA steht für „Designated Area Migration Agreement“ und ist letztendlich eine Vereinbarung, die zwischen der australischen Regierung und einer bestimmten Region oder einem einzelnen Bundesstaat geschlossen wird, um individuelle Rahmenbedingungen für eine gezielte Zuwanderung zu schaffen, um so auf den akuten Arbeitskräftemangel in den teilnehmenden Regionen zu reagieren und Arbeitgeber gezielt dabei zu unterstützen, möglichst zeitnah und unkompliziert Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Australien zu holen. 

Mit einem DAMA werden nicht etwa neue und besondere Visaklassen eingeführt, sondern lediglich Lockerungen und Ergänzungen bestehender Voraussetzungen für die Arbeitgeber gesponserten Visa (insbesondere die TSS visa) geschaffen. Jede teilnehmende Region verhandelt diese Lockerungen selbst nach deren individuellen Gegebenheiten und Zielen. Deshalb muss man hier vorsichtig sein, denn DAMA ist nicht gleich DAMA, sondern kann von Region zu Region deutlich abweichen. Außerdem können einzelne Regionen mehrere DAMAs haben, wie beispielsweise South Australia, wo es ein auf den Stadtbereich Adelaide beschränktes DAMA und ein DAMA für den restlichen Bereich des Bundesstaates geben wird.

Was sind die Vorteile eines DAMA?

Der entscheidende Vorteil eines DAMA liegt für den ländlichen Raum darin, dass einzelne Regionen individuelle Regelungen verhandeln können, und so gezielt Einfluss darauf nehmen dürfen, welche Art von Arbeitskräften angezogen werden sollen. Sie sind so in der Lage, gezielt auf die jeweiligen Herausforderungen in ihrer Region zu reagieren, viel gezielter als die australische Regierung es kann. 

Konkret bedeutet das, dass die DAMA Region die bestehenden Berufsbedarfslisten, die Skilled Occupation Lists, die vom Department of Home Affairs festgelegt wurden, nach ihren individuellen Anforderungen und Prognosen erweitern können. Auch wenn dies erst einmal nicht grundsätzlich neu und revolutionär klingt, gibt es doch einen entscheidenden Unterschied zu bereits existierenden Programmen: Hier geht es nicht nur um die üblichen hochqualifizierten Fachkräfte mit akademischem Abschluss. Denn gerade für weniger qualifizierte Arbeitskräfte, sog. semi-skilled worker, besteht dringender Bedarf außerhalb der großen Ballungszentren, weshalb genau diese Berufe vermehrt auf diese DAMA Listen gesetzt werden. 

Ein weiterer interessanter Aspekt: Um die Attraktivität zu steigern, werden hier oft Lockerungen und Ausnahmeregelungen der bestehenden Voraussetzungen gewährt. Dies beinhaltet zum Beispiel ein niedrigeres Mindestlevel für die erforderlichen Englischkenntnisse, geringere Mindestberufserfahrung sowie die Anhebung der Altersgrenze für die Permanent Residency. Somit kann dies künftig auch eine interessante Option auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für alle über 45 Jahre darstellen.

Auch die Anforderungen, die die Arbeitgeber erfüllen müssen, um einen internationalen Bewerber zu sponsern werden hier teilweise vereinfacht, um auch für kleine Unternehmen größere Anreize zu schaffen ausländische Arbeiter anzuwerben. 

Für welche Berufe gilt das DAMA?

Der interessanteste Aspekt der DAMA Agreements sind die erweiterten Berufslisten, die auch zahlreiche semi-skilled Berufe enthalten – eine absolute Neuerung. Denn aufgrund der Tatsache, dass bei den meisten Fachkräftevisa in der Praxis vor allem höher qualifizierte Bewerber deutlich größere Chancen auf Erfolg haben, war es bisher für Personen mit klassischen Ausbildungsberufen nur sehr schwer, die Voraussetzungen für ein solches Visum zur erfüllen.

Einige Beispiele dieser semi-skilled Berufe auf der Berufsliste des aktuellen Northern Territory DAMA:

  • Accounts clerk
  • Bar attendant
  • Barista
  • Beauty therapist
  • Bookkeeper
  • Bus driver
  • Childcare worker
  • Dental assistant
  • Forklift driver
  • Hotel or motel receptionist
  • Motor vehicle or caravan salesperson
  • Nursing support worker
  • Veterinary nurse
  • Tour guide
  • Truck Driver

Aber die reine Auswahl an neuen Berufen ist nicht nur für alle eine Chance, die sich bislang noch gar keine Hoffnungen gemacht haben. Es ist auch eine großartige Möglichkeit für all diejenigen, die zwar über die nötige Erfahrung verfügen, aber bislang an den Besonderheiten des australischen Ausbildungssystems, die gerade für Bewerber aus nicht-angelsächsischen Ländern eine große Hürde darstellen, scheiterten. Am Beispiel Deutschland:  Für viele Berufe, die in Deutschland üblicherweise in einer 3-jährigen Berufsausbildung erlernt werden, ist nach australischem Anforderungskatalog der Nachweis eines Bachelor Abschluss erforderlich, um eine Berufsanerkennung zu erhalten und somit offiziell als entsprechende Fachkraft ein Skilled Visa beantragen zu können. 

Die Aufnahme dieser semi-skilled Berufe bietet somit eine Chance für diejenigen, die bisher aufgrund fehlender Formalitäten keine Aussicht auf ein australisches Fachkräftevisum hatten.

Regional Australia ist nicht gleich tiefstes Outback

Der Zweck eines DAMA Agreement ist es, bestimmte Regionen in Australien bedarfsgerecht zu stärken. Deshalb kommt ein Visum, welches unter diesem Abkommen erteilt wird, immer mit der Auflage, vorerst nur in einer bestimmten Region Australiens arbeiten zu dürfen. Meist ist dies im ländlichen Australien, im Einwanderungsrecht offiziell „regional Australia“ genannt. Aber was ist denn eigentlich regional Australia und heißt das nun, dass man in so einem Fall nur im tiefsten Outback leben darf? Ganz und gar nicht, denn als ländlichen Raum in Australien versteht man vereinfacht gesagt alles, was außerhalb der großen Ballungsräume liegt. Und auch wenn das Northern Territory, das klassische Outback also, eine Vorreiterrolle innehat und mit seinem NT DAMA, das für den gesamten Bundesstaat Northern Territory verhandelt wurde, momentan das einzige final verhandelte DAMA vorweisen kann, so sind bereits einige weitere Regionen in den Startlöchern um den Startschuss für ihre Abkommen zu geben. Dazu gehören unter anderem die Region in und um Cairns (Far North Queensland DAMA) sowie der gesamte Bundesstaat South Australia mit einem eigenen Abkommen für das Stadtgebiet Adelaide.

Momentan gibt es in fast allen australischen Bundesstaaten DAMA Agreements, und zwar:

  • South Australia : Adelaide City Technology and Innovation Advancement
  • South Australia: Regional
  • Northern Territory
  • Queensland: Far North Queensland
  • Queensland: Townsville
  • Victoria: Goulburn Valley
  • Victoria: Great South Coast Region
  • New South Wales: Orana Region (Dubbo)
  • Western Australia: Goldfields
  • Western Australia: East Kimberley
  • Western Australia: Pilbara
  • Western Australia: South West

Wie funktioniert es mit dem Visum bei DAMA?

Das Visum im Rahmen des DAMA Abkommens ist immer mit einem konkreten Unternehmen und einem australischen Arbeitgeber verknüpft. Um ein Visum zu beantragen, benötigt man also ein konkretes Arbeitsplatzangebot eines australischen Arbeitgebers, der seinen Sitz in der entsprechenden Region hat und eine entsprechende Zulassung als Sponsor erhalten hat. Erst dann ist die Beantragung eines TSS Visums, eines temporären Visums mit einer Gültigkeit von bis zu vier Jahren möglich. Ist das Visum genehmigt, so darf man für diesen Zeitraum in Australien leben und arbeiten, allerdings mit der Einschränkung, in der entsprechenden Region für den sponsernden Arbeitgeber zu arbeiten. Während der Visumslaufzeit ist es außerdem möglich, ein permanentes Arbeitsvisum zu beantragen, sofern der Arbeitgeber sich bereit erklärt den Vertrag um mindestens zwei weitere Jahre zu verlängern und das Visumsverfahren wieder im Rahmen eines Sponsorships offiziell zu unterstützen. Übrigens: Hat man den Status Permanent Resident erhalten, entfällt die Residenzpflicht und das Visum ist nicht mehr an den Arbeitgeber gebunden. Ein Umzug in eine andere Gegend Australiens ist somit nach dieser Zeit möglich.

Bevor man sich nun auf die Suche nach potentiellen Arbeitgebern macht gilt es allerdings, sich mit den kleinen, aber entscheidenden Details der einzelnen DAMAs näher auseinanderzusetzen. Da jedes DAMA eine individuell ausgehandelte Vereinbarung zwischen einem australischen Bundesstaat bzw. einer bestimmten Region mit der australischen Regierung darstellt, weichen die einzelnen Bestimmungen nämlich teilweise ganz erheblich voneinander ab und zwar nicht nur in Hinblick auf die Zusammensetzung der Berufslisten. So gewähren beispielsweise nicht alle Staaten Ausnahmeregelungen in puncto Alter oder auch Englischkenntnisse oder beschränken diese auf bestimmte Berufsgruppen. Deshalb gilt auch hier die Empfehlung, sich im Vorfeld umfassend zu informieren, um Enttäuschungen zu vermeiden oder Chancen nicht zu verpassen.

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